Für viele von uns sind Filme mehr als nur kurzweilige Unterhaltung. Sie eröffnen uns neue Blickwinkel, transportieren Lebenserfahrungen, erweitern den eigenen Horizont, sprechen unsere Empathiefähigkeit an und entführen die Eskapisten unter uns in wundervolle Welten fernab der Realität.
Jedoch ist es in Deutschland keine Selbstverständlichkeit Drehbücher zu lesen und der Mangel an deutschsprachigen Angeboten macht es sogar fast unmöglich. Dabei stellen Drehbücher eine ganz eigene und aufregende literarische Gattung dar. Wie in ihrer filmisch umgesetzten Form, erzählen Drehbücher ihre Geschichten durch eine subjektive Bildsprache, wodurch sich gegenüber der Epik und dem Drama ganz grundsätzliche Unterschiede in der Wirkungsweise ergeben. In einem Roman können Emotionen und Stimmungen direkt über die Gedanken des Protagonisten zum Ausdruck gebracht werden, was in einem Drehbuch idealerweise unmöglich ist. Keine Kamera kann die Gedanken im Kopf einer Figur filmen und Monologe oder Hintergrundkommentare verwirken jede Glaubwürdigkeit. Doch das ist auch gar nicht nötig! Schon Kuleschow zeigte uns, dass ein Gesicht mit gestauchten Augenbrauen und einem leicht geöffneter Mund, im wechsel montiert mit dem Bild eines hungernden Kindes, mehr erzählt, als es eine halbe Seite Prosa vermag. Aus der Psychologie lernen wir, dass unsere Wahrnehmung evolutionär wohl am stärksten durch visuelle Eindrücke geprägt ist, wodurch der Film unserem Naturell vielleicht auch am nächsten kommt.
Mein aktuelles Drehbuch habe ich streng nach US-Konventionen umgesetzt. Dabei ist es dennoch komplett in deutscher Sprache und auch für jeden der noch nie ein Drehbuch gelesen hat einfach und komplikationsfrei zu genießen. Im Film übernimmt zumeist die Kamera die Funktion des Erzählers, stellen Sie sich also vor, sie schauen beim lesen stets durch das Objektiv der Kamera. Der Stoff ist bisher unverfilmt, was wohl auch daran liegt, dass ich nie versucht habe hierfür eine deutsche Produktionsfirma zu finden. Es war eine aufregende Idee in meinem Kopf, die einfach und schnell den Weg zu Euch finden sollte, denn Filme können über das Drehbuch auch wundervoll in Euren Köpfen entstehen. Mit viel Sorgfalt und ohne Zeitdruck habe ich diese Geschichte über fast zwei Jahre hinweg entwickelt, umgesetzt und überarbeitet. Als Autor ohne Verlag und ohne Unterstützung, wird es natürlich immer kleine Verstöße gegen die deutsche Rechtschreibung geben, dennoch bin ich sehr stolz darauf, dass es mir gelungen ist, das Script professionell lektorieren zu lassen.